Von 1850 bis 1997 unterhielten die armenischen Mechitaristen im Palazzo Zenobio ein Kolleg für junge Armenier, deren Familien oft über die ganze Welt verstreut in der Diaspora lebten, die aber mit armenischer Geschichte, Kultur, Sprache und Schrift vetraut bleiben sollten.
Die schwerreiche Familie Zenobio, der Fama nach griechischen Ursprungs, kam über Verona nach Venedig und kaufte sich dort in die Nobilita ein. Sie erwarben einen gotischen Palast in unmittelbarer Nachbarschaft der Karmeliterinnen und ließen diesen nach einem Entwurf von Antonio Gaspari umbauen (1690 - 1700).
Das Gebäude in spätbarocken Stil umfasst 5000 m² Fläche. Die teilweise sehr qualitätsvollen Fresken des über zwei Stockwerke reichenden Spielgelsaals, der den Portego des gotischen Vorgängerbaues ersetzt, stammen von Louis Dorigny, Luca Carlevariis und Gregorio Lazzarini.
Üppiges Dekor in den Repräsentationsräumen im Gegensatz zum schon fast klassizistisch anmutendem strengen Äußeren des Palazzos.
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Spiegelsaal |
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Empore im Spielsaal |
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Deckenfresko von Dorigny |
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Spiegelsaal |
Der an der Rückfront anschließende Garten war einst berühmt für seine Schönheit. Die Gestaltung der heutigen Anlage übernahm Tudy Sammartini prominente venezianische Schriftstellerin, Gartenarchitektin und engagierte Venedig - Retterin. Einer der wenigen erhaltenen Ridotti - als Bibliothek genutzt, schliest den Garten an der Rückseite ab. Ein steinernes Wappen, ursprünglich am Tympanon der Front angebracht, ist heute am linken Seitenflügel im Garten zu sehen.
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Fassade zum Kanal |
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Bibliothek und Garten |
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Wappen |
Übrigens - für Commisario Brunetti Fans - für den Fernsehfilm "Schöner Schein" ( nach dem Buch von Donna Leon) wurde im Palazzo Zenobio gedreht. Die Szenen im Casino spielen im Spiegelsaal des Hauses, und der rote Teppich davor wurde offensichtlich im Garten ausgelegt.